Ort
Kiezraum Dragonerareal
Mehringdamm
10963 Berlin
Zeitraum
21. – 24. September 2023
Programm
Öffnungszeiten : Freitag – Sonntag 12-21 Uhr
Vernissage : 21.09.2023 ab 19 Uhr
Führung : 22.09.2023, 19 Uhr
Führung für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung : 23.09.2023, 18 Uhr
Workshop Erinnerungscollagen : 24.09.2023, 15 Uhr
Künstler:innen
Louisa Boeszoermeny
Léni Chons
Marta Djourina
Kaddi:H
Minh Phuong Nguyen
Saša Tatić
Daniela Villalobos Araújo
Agrina Vllasaliu
In Hinblick auf unser 10-jähriges Jubiläum blicken wir mit unseren korrespondierenden Ausstellungen in diesem Jahr sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit.
Die Künstlerin Louisa Boeszoermeny nähert sich in ihrer Serie The Nearness of Things dem Erforschen, doch nie ganz Ergründen könnens unseres Unterbewusstseins an. Dabei legt sie einen Fokus auf das Thema, wie unterdrückte Erinnerungen unsere Gegenwart beeinflussen. Léni Chons widmet sich in Weißes Rauschen in diskreter Zeit dem unvermeidbaren Verblassen und Verändern von Erinnerungen mit der Zeit. Ihre Fotodrucke bilden dabei eine Analogie zu unserem fragmentarischen Erinnerungsvermögen. Ähnlich wird in Marta Djourinas Arbeit der Dokumentationscharakter von Fotografien untersucht und hinterfragt. So wird in Von: Mir /An: Mich II die Zeit zwischen zwei Momenten in abstrakten Formen auf Fotopapier festgehalten. Kaddi:H reflektiert in #wearefamily Kindheitserinnerungen aus einer erwachsenen Perspektive. Die kindliche Wahrnehmung wird in Frage gestellt und Zusammenhänge zu heutigen Familienverhältnissen aufgedeckt. In Minh Phuong Nguyens Arbeit werden Erinnerungen in ihrer Vergänglichkeit visualisiert. Endlessknot type beat II zeigt den Prozess des Verschwimmens verschiedener Erinnerungen miteinander, wobei Erinnerungsfetzen und -lücken gleichermaßen dargestellt werden. Dabei rücken besonders identitätsstiftende Fragen und Verflechtungen, die ihre Herkunft und ihr Aufwachsen betreffen, in den Fokus. Fragen um Herkunft tun sich auch in Saša Tatićs The Bedrock auf. Am Beispiel eines vererbten Grundstückes werden Leerstellen, die durch Migration entstehen, hervorgehoben und die eigene Familiengeschichte untersucht. Daniela Villalobos La casa en la que habito III widmet sich dem Festhalten von und an Erinnerungen. Anhand der Rekonstruktion des Hauses der Großeltern aus ihrem Gedächtnis wird die Frage aufgeworfen, in welchem Verhältnis Realität und Erinnerungen stehen. Agrina Vllasaliu schafft mit Rozafa was never here eine Auseinandersetzung mit kulturellem Erbe und kollektiven Erinnerungen. Anhand der albanischen Sage von Rozafa wird darüber reflektiert, mit welcher Geschichtsschreibung, Bräuchen und Traditionen wir uns identifizieren und inwiefern diese von weiblichen Narrativen geprägt sind.
Saša Tatić, The Bedrock, Performance Action/HD Video, 88’55“, 60x40cm, 2017
Louisa Boeszoermeny, Hypnosis I, aus der Serie: The Nearness of Things, Digitale Ausbelichtung, 40x60cm, 2019–ongoing
Kaddi:H, #wearefamily, Fünf Videos (07:06min), 2023
Minh Phuong Nguyen, Bleistift auf Papier, 42×59,4cm (endlessknot type beat, 2022), Metall, Glas, Rahmenklammern, Satin-Anhänger, 66,5×41,5×60 cm, 2023
Daniela Villalobos Araújo, La casa en la que habito III, Acryl, Sprühfarbe und Kohle auf Leinen,
350x450cm, 2022Marta Djourina, Von: Mir /An: Mich II, 160 Stück per Post als Postkarten verschickt, Briefmarken, Notizen, Adressaufkleber, belichtetes Fotopapier, Einzelstücke, 18x13cm, 2016, Ausstellungsfotos: Radostin Sedevchev
Agrina Vllasaliu, Rozafa Was Never Here, Ton, Holz, Soundbox, 2022, Artist of Tomorrow 2022 Finalisten Ausstellung, Ort: Stacion–Zentrum für zeitgenössische Kunst Prishtina, Foto: Alban Nuhiu
Léni Chons, kreisen, Fotodruck, 69,10×86,40cm, 2023