Ökologie, Globalisierung und künstlerische Praxis wird hier in einer sinnstiftenden Symbiose verhandelt. Gegenwartskunst kann als Weckruf für Klima- und Umweltschutz fungieren. In diesem Sinne wird im Ausstellungstitel „Biopsie“ auf die griechischen Wörter bíos „Leben“ und ópsis „Sehen“ verwiesen. In der Medizin beschreibt dieser Ausdruck die Entnahme und Untersuchung von Gewebeproben aus einem lebenden Organismus.
Wie in der Pathologie, bei der die entnommenen Bioptate unter dem Mikroskop untersucht werden, analysieren auch die ausgewählten Künstler*innen mittels Kunstwerken jeweils einen bestimmten Aspekt und regen uns damit an, Zustand, Ursache und Fortschritt der Problematik zu erkennen. Es gilt, die Spannung zwischen Katastrophe und Ästhetik produktiv zu nutzen. Kunst und Kultur können in der Debatte um eine umweltbewusste Entwicklung die Aufgabe übernehmen, Probleme künstlerisch zu adressieren, um Visionen für eine nachhaltige Zukunft aufzuzeigen.