In Träumen verarbeiten wir unsere Realität. Aus unserem Unbewussten hervorgehend, können sie uns individuell als Alpträume beängstigen oder als Wunschträume begleiten. Obwohl wir oft von bereits Geschehenem träumen, birgt unsere Traumwelt auch das Potential, Neues hervorzubringen. So flüchten wir vor unserem Alltag und schaffen uns Idyllen, die gelegentlich zur Realität werden, oftmals jedoch nur Träume bleiben.
Träume können auch auf kollektiver Ebene funktionieren, zum Beispiel als ermächtigender Wunsch für die Zukunft. So kann ein Traum auch Gruppen zusammenführen, um gemeinsam Alternativen zur gegenwärtigen Realität zu entwickeln. Eine Utopie kann so Kräfte freisetzen, um mit der Gegenwart auszukommen, sich eine “gerechtere” Zukunft vorzustellen und für diese zu kämpfen. Als politisches Gesellschaftsmodell in Literatur,
Film und Wissenschaft begleiten uns Utopien und Dystopien schon lange. Aber was für einige eine Utopie ist, wird für andere schon zur Dystopie. Diese Perspektive ist von unserer gesellschaftlichen Position abhängig. Utopische und dystopische Lebensverhältnisse entstehen demnach nicht im luftleeren Raum, sondern sind immer durch vorherrschende Machtstrukturen, wie beispielsweise die kapitalistische Weltordnung, das Patriarchat und weiße Vorherrschaft bedingt. Diese kollektiven Träume können übergangsweise als “Utopie” gedacht werden, bis jene Machtstrukturen abgeschafft werden.
Was beeinflusst unsere Träume? Wie werden Träume in Realität umgesetzt? Wann wird eine Utopie zur Dystopie?
Angelehnt an diese Gedanken wollen wir mit einer Ausstellung im Sommer 2023 untersuchen, was das Träumen heute für eine Bedeutung hat. Dazu laden wir Künstler:innen ein, sich mit diesem Thema zu befassen. Arbeiten aller Kunstformen und Medien sind willkommen. In unserer kuratorischen Arbeit setzen wir grundlegend auf Diversität und Intersektionalität und freuen uns über vielfältige Einreichungen! Da die Ausstellung in Kooperation mit dem Berliner Studierendenwerk stattfindet, ist die Teilnahme
auf Studierende begrenzt.
2023 feiert unser Verein sein 10-jähriges Jubiläum. Das nehmen wir zum Anlass, um sowohl zurück, als auch nach vorn zu schauen. In zwei korrespondierenden Ausstellungen möchten wir deshalb im Sommer und Herbst die Zukunft und Vergangenheit untersuchen. Den Anfang macht die Ausstellung zum Thema “Träume, Utopien und Dystopien” in Kooperation mit dem StudierendenWERK BERLIN. Im Herbst folgt dann die Ausstel-
lung “(Re-)producing memories”, die im Kiezraum im Dragonerareal stattfinden wird. Die Ergebnisse beider Ausstellungen werden dann in unserem Jubiläumskatalog verbunden.
Bitte schickt Eure Bewerbung mit dem Betreff „Träume“ inklusive eines themenbezogenen Werkvorschlags oder begründeter Werkauswahl, Konzeptentwurf (max. 250 Wörter), künstlerischen Lebenslaufes, Portfolio oder Link zu Eurer Homepage in Form eines zusammenhängenden PDFs (nicht größer als 10 MB oder über Dropbox/WeTransfer) bis zum 31.01.2023 per Mail an: hello@artburstberlin.de.